iGlide

Die LS 4 war beim Erhalt mit einem VP3 Competition ausgestattet - sicher "High-End" zur Zeit des Baujahrs 1987, wir aber wollten uns mit den vielen Knöpfen gar nicht erst groß vertraut machen, zumal sich das Auftreiben einer Bedienungsanleitung als recht schwierig erwies. Mindestens für den Anfang schien uns iGlide ein vernünftiges System zu sein, um genau über unseren Standort und die Erreichbarkeit der umliegenden Plätze informiert zu sein. Daniel besaß bereits einen iPod touch, so dass wir uns iGlide advanced sowie das passende CarKit von TomTom anschafften und noch im Winter mit ersten "Testflügen" im Motorsegler begannen.

Das CarKit will über einen Mini-USB-Stecker mit 5 Volt versorgt werden. Bei den Testflügen mit dem Motorsegler konnten wir das Problem der Energieversorgung über den mitgelieferten Adapter für die Autosteckdose lösen, da im Motorsegler eine entsprechende "Steckdose" eingebaut ist und dieser Adapter die Spannung des Bordnetzes entsprechend herunter regelt. Für den Einbau im Segelflugzeug wollten wir den doch recht großen Adapter nicht verwenden, so dass für die Spannungsregelung erst mal Eigeninitiative angesagt war. Mit den modernen integrierten Schaltkreisen ist dies auch nicht schwer und diese Lösung ist aufgrund der Kleinheit der Bauteile im Flugzeug auch flexibel unterzukriegen.

Zunächst besorgten wir uns einen Festspannungsregler der L4940 Serie (Very Low Drop 1,5A Regulator) für 5 Volt. Prinzipiell eignen sich dafür auch beliebige andere Typen, so sie auf genau 5 Volt regulieren und mindestens 1 A vertragen. Diese Festspannungsregler haben immer drei Beinchen und sind recht einfach in der Anwendung.

l4940l4940 beschaltung

Man benötigt in der Schaltung nur noch zwei weitere Bauteile, nämlich zwei kleine Kondensatoren, die ein Schwingen des Reglers vermeiden helfen. Zwischen Eingangs- und Ground-Pin des Reglers soll ein 0,1 mikroFarad-Kondensator angebracht werden und zwischen Ground und Ausgang ein 22 mikroFarad-Kondensator. Minimalisten löten die Kondensatoren samt Zu- und Ableitung direkt an die Pins des Reglers, wir haben ein winziges Stück Lochrasterplatine mit drei Leiterbahnen verwendet.

Da das TOMTOM-Carkit über einen Mini-USB-Stecker mit Energie versorgt werden will, haben wir uns auch noch ein entsprechendes Kabel für knapp 2€ im Internet besorgt. Der "große" USB-Stecker wurde abgetrennt und die vier Leitungen freigelegt. Schwarz und Rot sind die Leitungen für die Spannungsversorgung. Die grüne und die weiße Leitung sind für den Datentransfer vorgesehen. Sie werden nicht benötigt und deshalb weiter gekürzt und mit kleinen Schrumpfschläuchen gegeneinander isoliert. Das schwarze Kabel kommt an den Ground-Anschluss des Reglers, das Rote an dessen Ausgang. Auf den nächsten beiden Bildern ist der Aufbau der "Schaltung" auf der Lochrasterplatine mit den bereits angelöteten Kabeln zu sehen. Von links kommt die bordseitige Spannung, nach rechts gehen die geregelten 5 Volt in den Mini-USB-Stecker ab.

u const 2

u const 3

Die Unterseite der Lochrasterplatine wurde mit einer Schicht Heißkleber isoliert und mit Kabelbindern auf dem Querträger der Haube befestigt. Die Bordspannung wird ebenfalls über die leicht lösbare Klinkenverbindung bezogen, die im Beitrag über den FLARM-Einbau bereits erwähnt wurde.

Die 5-V-Leitung wird vom Spannnungsregler auf der Haubentraverse an der Schubstange für den Haubenverschluss entlang bis zur Halterung für den iPod geführt.

iglide sv

iGlide funktioniert hervorragend und ist für uns "Genussflieger" ohne Wettbewerbsambitionen genau das richtige System: Wir wissen immer ganz exakt, wo wir sind, was insbesondere bei Luftraumbeschränkungen von unschätzbarem Wert ist, dabei erfassen wir die Luftraumstruktur auch in der Seitenansicht. Schließlich sehen wir immer auf einen Blick, welche Plätze im Gleitwinkel noch erreichbar sind. 

Die zusätzlichen Möglichkeiten der Kopplung von FLARM, Butterfly-Vario und iGlide bestätigten uns in unserer Wahl, allerdings ist die Displaygröße eines iPod doch recht minimal. Mit dem Erscheinen des iPad mini überlegten wir daher dessen Einsatz im Cockpit. Bei einem günstigen Eröffnungsangebot eines Elektronikmarktes griffen wir zu und installierten das iPad mini ins Cockpit. Die nötige Hardware haben wir vom K6-Team bezogen und angepasst, leider funktionierte der oben vorgestellte Ladeadapter nicht mehr mit dem iPad, so dass zunächst Ursachenforschung angesagt war. Wer wie wir glaubt(e), dass bei einem USB-Ladeadapter nur die beiden äußeren Pins mit +5V und GND versehen sein müssen, hat die Rechnung ohne apples Hinterlist gemacht. Diese Firma will partout nur ihre eigenen Ladegeräte ranlassen und belegt die beiden Datenleitungen des USB-Laders ebenfalls mit "ausgesuchten" Spannungen. Es war gar nicht so einfach, die nötigen Informationen dazu im Internet aufzutreiben, wurden dann aber doch fündig. Parallel dazu hatten wir die Spannungen auf den Datenleitungen eines apple-Ladeadapters vermessen und waren schließlich zu dieser Schaltung gelangt:

spannungsadapter

Auf der weißen Datenleitung D+ sollten etwa 2,82V und auf der grünen Datenleitung D– etwa 2.1V anliegen. Diese Spannungen können mit einfachen Spannungsteilern aus den vorhandenen 5V der USB-Schnittstelle erzeugt werden. Wir haben ein Widerstandspaar mit 60k4 und 44k2 Ohm für 2,1 V und ein weiteres Paar mit 56k und 43k für die Erzeugung von 2,83V verwendet. Damit lassen sich das iPhone4, das große iPad und das iPad mini anstandslos laden - der alte iPod allerdings nicht mehr.

adapter bild

Die gesamte Schaltung wurde wieder auf einer Lochrasterplatine aufgebaut, wobei deren Ausgang als USB-Buchse ausgeführt ist, um je nach verwendeter Hardware (iPhone/iPad-mini) das passende Kabel anschießen zu können.

Bilder

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