Flarm

Nachdem 1987, dem Baujahr unseres Fliegers, an FLARM noch nicht zu denken war, mussten wir hier schnell selbst aktiv werden. Um für spätere Umbauten flexibel zu bleiben und um die Instrumentenabdeckung nicht durchlöchern zu müssen, entschlossen wir uns, das FLARM mit dessen Unterseite nach oben zeigend mit Hilfe von Tesa "Powerstrips" unten an die Instrumentenabdeckung zu kleben.

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Als Platz schien uns die Mitte der Abdeckung ganz vorne gut geeignet zu sein. Die Buchsen sind so sehr leicht zugänglich und auch die Gerätevorderseite mit dem Einschub für die SD-Card ist bei geöffneter Haube noch gut zu erreichen. Das Antennenkabel der GPS-Antenne ließen wir passend kürzen, die Antenne selbst wurde mit selbstklebendem Klettband auf der Instrumentenabdeckung quasi über dem FLARM-Gerät befestigt. 

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Da sämtliches FLARM-Zubehör (Antennen und externes Display) auf der Instrumentenabdeckung befestigt sind, mussten wir für den Haubennotabwurf eine einfache Trennung in der Stromversorgung vorsehen. Diese ist als Klinkenstecker und -buchse realisiert.

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Das externe Display V3 haben wir mit doppelseitigem Klebeband an einem Aluwinkel befestigt, ...

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... der an der Klebefläche eine passende Öffung für die RJ-Buchse bekam.

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 Der Winkel samt Display wurde mit Powerstrips unter dem Falz der Instrumentenabdeckung befestigt. Das Datenkabel haben wir auf die passende Länge gekürzt und einen neuen RJ12-Stecker aufgecrimpt.

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Das FLARM funktioniert in dieser Einbaulage tatsächlich auch mit der originalen, nun nach unten weisenden "Zahnstocher"-Antenne. Diese ist aber durch die ganzen umliegenden Einbauten (Pedalschlitten, Lüftungsklappe, Instrumente, ...) doch etwas abgeschattet. Wir haben uns deshalb von Stefan Melber-Wilkending eine SuperFAnt-Antenne bauen lassen und diese provisorisch auf der Abdeckung befestigt, was schon mal eine enorme Reichweitenverbesserung mit sich brachte. Den optimalen Antennenplatz versuchen wir gerade noch herauszufinden, dabei hat der Ausbau des klobigen Airpath-Kompasses, dessen drei Befestigunsschrauben auf dem obigen Bild noch zu sehen sind, schon eine deutliche Reichweitenverbesserung in Flugrichtung gebracht.

Mit dem Ausbau des antiken VP3, dessen E-Vario-Funktion inzwischen von einem VW1020 übernommen wurde, stand viel Platz im Instrumentenbrett zur Verfügung, der zum einen für eine Neuanordnung der klassischen Instrumente genutzt wurde, außerdem wurde eine Butterfly-Anzeige eingebaut. Damit glaubten wir zunächst, auf das externe Display verzichten zu können, besannen uns aber aufgrund eines freundlichen Tipps von Hans und schnell gesammelter eigener Erfahrungen eines Besseren: Das Butterfly stellt zwar viele Informationen zur Verfügung und man kann sich ein gutes Bild über die Verkehrssituation in der Umgebung machen, eine Gefährdung wird auf dem externen Display jedoch besser erkennbar dargestellt. Dafür sorgen schon die helleren und damit kontrastreicheren LEDs. Also entschieden wir uns, beide Displays im Cockpit zu belassen. Das FLARM bietet ja mit seinen beiden Anschlüssen (Power/Data und Extension) eine einfache Möglichkeit, zwei Displays anzuschließen - allerdings muss dabei noch das Problem der Stromversorgung gelöst werden. Wir wollten dafür keine Y-Adapter verwenden und sind auf die nachfolgend dargestellt Lösung verfallen:

Für die Verbindung vom FLARM zum Butterfly-Display haben wir ein 8-adriges Patchkabel verwendet, auf der einen (Butterfly-) Seite jedoch nur einen 6-poligen RJ12-Stecker aufgecrimpt. Bei der Anordnung der einzelnen Adern haben wir uns an EIA/TIA 568B gehalten:

  1. Farbe
    1      Weiß/Orange
    2      Orange
    3      Weiß/Grün
    4      Blau
    5      Weiß/Blau
    6      Grün
    7      Weiß/Braun
    8      Braun

Die Pins 1 und 2 sowie 7 und 8 sind jeweils im FLARM miteinander verbunden und über diese Pins muss das FLARM mit Energie versorgt werden. Wir haben Braun bzw. Weiß/Braun für den Pluspol und Orange bzw. Weiß/Orange für den Minuspol verwendet. Beim Aufcrimpen des 6-poligen RJ12-Steckers haben wir also die beiden jeweils außen liegenden Adern Weiß/Orange und Braun nicht mit eingecrimpt:

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Diese beiden Adern haben wir "verlängert" ...

butter 2

 ... gegeneinander isoliert und mit einem Schrumpfschlauch fixiert.

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Die rote und blaue Ader wurde an das Bordstromnetz angeschlossen. Ans andere Ende des Kabels wurde ein RJ45-Stecker mit allen 8 Adern gecrimpt. Die braune und die weiß/orangene Ader sind jetzt als äusserste Adern mit eingeführt und versorgen dann das FLARM mit elektrischer Energie. 

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Dieser RJ45-Stecker kommt in die Power/Data-Buchse des FLARM, der RJ12-Stecker am anderen Ende ins Butterfly-Display. Für die Verbindung vom Extensionport zum externen V3-Display wurde ein passend abgelängtes 6-adriges Kabel auf beiden Seiten mit RJ12-Steckern versehen. Damit stehen nun beide Dislays im Cockpit zur Verfügung.

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Neben der Spannungsversorgung laufen nun zwei Kabel von der (im Notfall abzuwerfenden) Haube zum fest eingebauten Instrumentenbrett. Damit die Haube im Falle des Falles ungehindert ihren Abflug antritt, kann man die Verriegelungen an den RJ-Steckern entfernen und die Stecker mit einem Stück Klebeband in den Geräten sichern.

Nachdem wir uns zum Einbau eines Butterfly-Varios entschlossen hatten und auch ein Neubau des ganzen Instrumentenbrettes anstand, wurde auch der FLARM-Einbau etwas modifiziert. Da das BF-Vario eine Anzeige mit der Verkehrssituation ähnlich des Butterfly-Displays beinhaltet, haben wir das BF-Display ausgebaut. Das FLARM selbst hat seinen Platz unter der Panelabdeckung behalten, wurde aber um 180° gedreht, damit im Falle eines Falles die Kabel direkt und ohne Umlenkung aus dem FLARM gezogen werden können:

flarm ui

Der Anschluss der "SuperFAnt-Antenne" wurde durch die Abdeckung geführt und die Antenne dort mit Heißkleber fixiert.

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Die Stromversorgung erhält das FLARM nun vom BF-Vario über die Power/Data-Buchse. An der "Extern"-Buchse wurde das V3-Display angeschlossen.

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Später haben wir den Einbauort der Super-FANT etwas variiert und sind damit zu deutlich besseren Emfangsergebnissen gekommen. Die Antenne wurde in der Instrumentenabdeckung weiter "nach hinten" weg von der GPS-Antenne verlegt. Dadurch kann sie etwas höher platziert und nach vorne geneigt werden, was den Empfang geradeaus nach vorn positiv beeinflusst: 

flarm ant neu

Schon diese kleine Änderung in der Antennenanordnung brachte deutliche Auswirkungen in der Reichweitenanalyse.  Links die Reichweitendarstellung vor dieser Änderung, rechts das mit der Änderung erzielte verbesserte Ergebnis: 

flarm range altflarm range neu

Neben einer höhren Reichweite nach vorne wurde auch die Symmetrie deutlich verbessert. Es lohnt sich also, mit den Antennenstandorten etwas zu experimentieren!Nachdem im Frühjahr 2015 unser FLARM nicht mehr unbeschädigt aus dem Winterschlaf erwachte und partout keinen GPS-Empfang mehr bewerkstelligte, musten wir wieder aktiv werden: Wir erstanden ein PowerFLARM CORE mit zweiter Antenne und ADSB und befestigten dieses mit Hilfe eines Winkelblechs im Fuß unseres Instrumententrägers:

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Die Befestigung im Fuß des Instrumententrägers hat gegenüber der oben vorgestellten Lösung den Vorteil einer gewissen Kompaktheit und insbesondere, dass keine Kabel zur der im Notfall abwerfbaren Haube geführt werden. Man muss sich somit keine Gedanken über Steckverbindungen machen, die im Normalfall kontaktsicher und im Notfall doch leicht lösbar sind. 

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Durch die Kopplung mit dem Butterfly-Vario wird das FLARM von dort mit Strom versorgt. Für die Verbindung zum externen Display haben wir uns selbst ein Kabel angefertigt: Auf der einen Seite wurde ein 9-poliger SUB-D-Stecker angelötet und auf das andere Ende ein RJ-12-Stecker gecrimpt. Die mitgelieferten ADSB-Antenne und die sekundäre FLARM-Antenne wurden vorerst in der Kabelsenke der LS4 vor dem Instrumententräger untergebracht. Die primäre Flarm-Antenne – die seither schon verwendete Super-FANT – wurde wieder an ihren seitherigen Ort in der Instrumentenabdeckung untergebracht. Nun aber von unten durchgesteckt und nur mit einem kleinen Gummiring an der eingeklebten Führung befestigt, so dass der Notabwurf keinesfalls behindert wird:

flarm antenne

Die Zweitantenne des FLARM und die ADSB-Antenne wurden in das Rumpfboot unterhalb des Knüppels geklebt:

zweitantenne

Und hier die mit der zuletzt dargestellten Konfiguration erreichte Reichweite:

flarm range

Bilder

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